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Title signora delle camelie, La
Originaltitle: Storia vera della signora dalle camelie, La
Regie: Mauro Bolognini
Darsteller: Isabelle Huppert, Gian Maria Volontè, Bruno Ganz
Erscheinungsjahr: 1981
Land: Frankreich
Stichwort: Tuberkulose, La Traviata
Release: 26.02.1981

Handlung
Die früh an Tuberkulose erkrankte Kurtisane Violetta verzichtet auf ihren Liebhaber, für dessen Familie sie nicht "standesgemäss" ist. Krankheit und Liebeskummer bringen sie um.


Weitere Info
Die Kameliendame: Alphonsine Plessis (Bolognini), Violetta, die Traviata (Verdi) , Marie Gauthier (Dumas fils)


"Marie Duplessis (* 15. Januar 1824 in Nonant-le-Pin; † 3. Februar 1847 in Paris; eigentlich Alphonsine Plessis[1]) war eine französische Kurtisane. Sie war das historische Vorbild für Alexandre Dumas' Roman- und Bühnengestalt „Marguerite Gautier“ („Die Kameliendame“) und Giuseppe Verdis „Violetta Valery“ (Oper „La Traviata“)." (Wikipedia)

„So kennt die Welt Marguerite Gautier. Vincent Bugeja, der Pariser Korrespondent der New York Herald Tribune, erinnerte angesichts des blumengeschmückten Grabes auf dem Montmartre in einem 150-Zeilen-Kabel daran, wer Alphonsine Plessis war.
Sie wurde in der Normandie geboren, 1824. Die Mutter starb bei ihrer Geburt, der Vater war ein brutaler Trunkenbold. Alphonsine verließ ihn, als sie 13 war. Der Mann, der sie verführt hatte, ein Postkutscher, nahm sie mit nach Paris, zu keinem anderen Zweck als dem, sie auf der Straße zu verlieren.
Eine Zeitlang trieb sie sich zwischen den Buden auf den Seine-Brücken zwischen dem Louvre und Notre-Dame herum. Ihre Schönheit, die zarte Schönheit einer Lungenkranken, fiel auf. Ihre Karriere als große Kurtisane begann. Alphonsine war kaum 17.
Sie wünschte sich Glanz und Reichtum, und sie suchte sich Liebhaber, die ihr beides geben konnten. Ihr Leben war schwerlich erbaulich zu nennen, schreibt Bugeja. Sie täuschte alle ihre Liebhaber, aber sie tat es so reizend, daß sie es gern übersahen oder nicht bemerkten.
Der damals 20jährige Dumas war unter ihnen, und Bugeja sagt, Alphonsines Neigung zu ihm sei die einzig echte in ihrem Leben gewesen. Sie hätte, meint er, länger dauern können, wenn er reich genug gewesen wäre, um freigebiger zu sein.
23 Jahre alt, starb Alphonsine. Die Krankheit warf sie nieder, die Freunde verließen sie. Aber Alphonsine Plessis wollte nicht ohne einen letzten Schimmer des Glanzes sterben, den sie im Leben geliebt hatte.
Während vor dem Zimmer der Todkranken die Gläubiger warteten, gierig auf den Nachlaß, mit dem sie sich bezahlt machen wollten, ließ Alphonsine sich in die Oper tragen, in die Stätte ihrer früheren Triumphe.
In der Loge stirbt sie - "in ihrem Fieberwahn (so schreibt Vincent Bugeja) träumend, sie sei noch immer gefeiert, bewundert und umschmeichelt".“
Der Spiegel, 22.2.1947 http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-41121213.html
Als „La Traviata“ ist Alphonsine auch demjenigen bekannt, der die Opernwelt gar nicht oder nur selten betritt. Sie hat die Tuberkulose geadelt, lange bevor Thomas Mann Tuberkulosekranke als Menschen mit einem besonderen Schicksal beschrieb und sie mit besonderen Charaktereigenschaften ausstattete. Im „Zauberberg“ bevölkern sie eine eigene Welt in Davos und stellen das Personal für ein Universum, das Europa und besonders Deutschland kurz vor dem Ersten Weltkrieg abbildet.
Die „Zeit“ und ihre von der messbaren Zeit so stark abweichenden Dimensionen sind eine der Hauptanliegen des Romanciers. Wie im Hörselberg verläuft sie magisch wie im Flug. Sieben Jahre sind dabei wie eine Woche, und Hans Castorp, der eingebildete Tuberkulosekranke „wacht“ nach dem Eintritt in die Klinik etwa um 1907 praktisch erst wieder im Schützengraben auf.
Die Salzburger Aufführung stellt „die Zeit“, die Alphonsine der tödlichen Krankheit wegen bleibt, in den Vordergrund der Bühne. Während der Ouvertüre spielt sich auf der Bühne eine Pantomime zwischen Alphonsine und einer Figur ab, die an einer überdimensionalen Uhr lehnt. Im dritten Akt wird der sie darstellende Schauspieler den Arzt geben, der ihen Tod ankündigt. In der kurzen Aria, in der Alphonsine ihr turbulentes Treiben begründet, sucht die Darstellerin die Zeiger der Uhr anzuhalten bzw. wird von diesen „gekreuzigt“ – ein Bild, das wohl nicht ungewollte dem Film von Fritz Lang „Metropolis“ entnommen zu sein scheint.


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