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Title M - Eine Stadt sucht einen Mörder
Originaltitle: M - Eine Stadt sucht einen Mörder
Regie: Fritz Lang
Darsteller: Peter Lorre, Ellen Widmann, Inge Landgut
Erscheinungsjahr: 1931
Land: Deutschland
Stichwort: blind
Release: 11.05.1931

Handlung
Der Berliner Polizei gelingt es nicht Hans Beckert den Mörder der kleinen Elsie zu fassen. Das organisierte Verbrecher der Stadt, dessen Geschäften durch die Fahndung behindert werden, fasst ihn und wird nur durch das Eingreifen der Polizei daran gehindert, ihn zu lynchen. Die Bettler der Stadt sind ihm auf die Spur gekommen. Entscheidend war ein blinder Ballonverkäufer, der das musikalische Motiv wiedererkennte, das der Mörder vor sich hin zu pfeifen pflegt. Er hat dies auch getan, als er Elsie den Luftballon kaufte, mit dem er sich in ihr Vertrauen schlich.


Weitere Info
"Die Figur des Kindermörders ist eine unfreie, ihren kranken Impulsen ausgelieferte, infantile und verletzliche Gestalt, „ein Nachfahr der Schlafwandler, geteilten Persönlichkeiten und menschlichen Marionetten“ aus den expressionistischen deutschen Stummfilmen.[16]
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M zeichnet kompakt und Details verdichtend die Struktur der Gesellschaft. Polizei und Verbrecher sind zwei Organisationen, die ebenso ihre Machtbereiche gegeneinander abstecken wie sie sich gegenseitig bedingen und deren Vorgehen sich ähnelt. Die polizeiliche Fahndung erfolgt teilweise mittels Täuschungen. Eine Polizei, die sich ihre Ordnungsaufgabe durch die Kriminellen streitig machen lässt, ist aber auch ein Abbild der Situation in der Weimarer Republik, in der die Nazis die schwachen Institutionen herausfordern. Die Wühlarbeit im Bürogebäude entspricht der Unterwanderung des Staates mit dem Versprechen, „wieder geordnete Verhältnisse“ zu schaffen. Als weitere Gemeinsamkeit zielte das Programm der Nationalsozialisten auf die Eliminierung abartiger Außenseiter: „Diese Bestie hat kein Recht zu existieren, die muss ausgerottet werden.“ Auf den semantischen Fehler wurde schon hingewiesen: Ein Individuum kann man nur töten, ausrotten kann man nur eine Art oder ein Volk.[17] Der Schränker erinnert mit seiner anschwellenden Rhetorik und seinem Ledermantel an Joseph Goebbels."
Wikipedia unter Verwendung von Zitaten aus: Georg Seesslen: Kino der Angst – Geschichte und Mythologie des Film-Thrillers; Rowohlt, Reinbek bei Hamburg, 1980; S. 55 u.a.

In der Tradition des "blinden Sehers" Teresias ist auch hier der Scharfsichtige blind. Vgl. dazu die japanische Mythenfigur Zatoichi, der blinde Samurai und Masseur (mit dem unfehlbar scharfen Schwertstreich und der entwickelten (sozialen) Sensibilität.



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