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Title cell, The
Originaltitle: The Cell
Regie: Tarsem Singh
Darsteller: Jennifer Lopez, Colton James, Dylan Baker
Erscheinungsjahr: 2000
Land: USA
Stichwort: Epilepsie, Anfälle, Schizophrenie, Psychose, Katatonie, Koma
Release: 17.08.2000

Handlung
Die Psychologin Catherine Deane gelangt mittels eines von Henry West erfundenen "synaptischen Transfersystems" ins Unterbewusstsein eines im Koma liegenden Kindes. Sie versucht, den Jungen ins Leben zurückzuholen. Dessen Eltern wollen jedoch das Experiment abbrechen. Als der Serienmörder Carl Rudolph Starger im Koma nach dem Ort "befragt" werden muss, wo er sein letztes, noch lebendes Opfer gefangen hält, bekommt die Forschungsgruppe um West eine einmalige, aber für Deane höchst riskante Chance, die Wirksamkeit ihres Verfahrens zu beweisen.


Weitere Info
Aufgenommen in die Epilepsie-Filmographie von Kerson, Toba et al.: Implacable Images: Why Epileptiform Events Continue to be Featured in Film and Television, http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/16793571 Stargers Krankheit. Dazu führt der vom FBI beauftragte Arzt aus: Der komatös daliegende Starger leide an der Whalen Schizophrenie, einer seltenen und gefährlichen Krankheit. Auftretende Anfälle schädigen das Gehirn. Dagegen helfen keine Psychotropen, wie Thorazine und Desoxepan. Die Krankheit geht auf eine Virusinfektion im Mutterleib zurück. Sie schlummert in dem Betroffenen und kann aufgrund eines seelischen Traumas ausbrechen. Anfälle, die zur Katatonie (katatonischer Stupor) führen - sie wirken wie ein komatöser Zustand - sind irreversibel. Sie gleichen einem Traum, aus dem man nicht aufwacht. Diese Ausführungen kann der Filmbesucher natürlich nicht nachvollziehen. Es bleibt medizinischen Experten überlassen, das ärztliche Kauderwelsch in Realität und Phantasie zu teilen und Auskunft darüber zu geben, ob diese Ausführungen überhaupt einem logischen medizinischem Faden folgen. Für den Fortgang der Handlung sind folgende ""Versatzstücke"" wesentlich. Starger leidet an einer Krankheit mit Anfällen. Sie beruht zwar auf einer vorgeburtlichen Veranlagung, schuld an seinen Perversionen ist aber ein Kindheitstrauma. Die letzten Anfälle haben ihn dem ""Arm des Gesetzes"" entrückt. Er kann nicht mehr befragt und nicht mehr gerichtet werden. Beides ist darum nun dem Seelen- bzw. Hirntransfer überlassen. Spätestens ab hier wird aus dem Psychothriller ein Fantasy-High-Tech-Film, der in Fantasiebildern spricht. Parallel dazu verlaufen noch die in der Ebene des Serien-Killer-Genres ansetzenden Handlungsstränge. Die anfängliche Geschichte des Hirntransfers zugunsten eines im Koma liegenden Jungen wird nach Einsatz der Thriller-Handlung vollständig aufgegeben. Zum Schluss wird sie überstürzt zuende gebracht. Deane gelingt es Zugang zur Trauebene des Jungen zu bekommen. Wie sich dies auf den realen Gesundheitszustand des Jungen auswirkt bleibt völlig offen. Bei ""Whalens Schizophrenie"" scheint es sich um eine Kaffeinallergie zu handeln, die falsch behandelt zur Schizophrenie zu führen scheint. Die Krankheit wurde anscheinend nach Ruth Whalen, einer Patientin, die davon geheilt werden konnte, benannt. siehe dazu: http://asksprice.com/infos/ro954805132o/ To read more about caffeine allergy and the book: http://www.successfulschizophrenia.org/stories/whalen01.html http://www.welcometothedancecaffeineallergy.com. Starger zeigt im Verlauf des Films mehrmals ""anfallartige"" Zustände und Zuckungen. Sein Vater hat ihn beinahe ertrinken lassen. Dabei - so sagt Starger - habe er soetwa wie einen Anfall bekommen. Meist beugt sich Starger im Anfall nach hinten und wirft den Kopf zurück. Den entscheidenden ""Anfall"" erleidet er in der Badewanne, in der er sich zu entspannen scheint. Als ihn hier eine heftige Zuckung durchfährt, sucht er nach einem Medikament, das er nicht findet. Er verfällt in Bewusstlosigkeit, die im Endeffekt wie ein irreversibles Koma wirkt. Starger wacht nicht mehr daraus auf. Die Hirnkommunikation mit Deane führt auf mystische Weise zu seinem Tod. Deane kann ihn als Erwachsenen nicht töten. Deswegen erlöst sie ihn, indem sie ihn als Kind unter Wasser drückt und ertränkt. ""The Cell"" ist das Gefängnis, in dem Stargers achtes Opfer Julia Hickson um ihr Leben kämpft aber auch die Zelle, über die neurologisch Verbindungen zwischen den Gehirnen hergestellt werden können. Singh's Film ist voller medizinischer ""Informationen"" über eine angeblich seltene Form der Schizophrenie, über die Bilderwelt schizopherner Menschen und über Rituale und Tics psychisch Kranker. Die Forschungsgruppe um West scheint zunächst so unschuldige wie nützliche Experimente mit einem Kind vorzunehmen. Der Film aber lebt von der angeblich ""dunklen Seite"" des Menschen, die angeblich ""neuronal"" erforscht werden kan. Sie ist sexuell überbesetzt und voller abstossend-anziehender Schreckensbilder. Singh komponiert zur Illustrierung faszinierende Bildwelten aus Naturansichten und Theaterinszenierungen. Die Zwecke der medizinischen Experimente gelten als ""menschenfreundlich"". Dass dabei die Horrorerwartungen der Zuschauer über die geheimen Inhalte ""kranker Hirne"" effektvoll bedient werden, gerät darüber fast in Vergessenheit. Während seiner sexuellen und sonstigen Tätigkeiten wird der Körper Stargers von seltsamen Zuckungen geschüttelt, die einem Körper im Orgasmus, Schmerzreaktionen oder auch Anfällen unbestimmter Herkunft nachgebildet sein können. Was es mit dem katatonischen Koma auf sich hat, wird ebensowenig erläutert wie die Aussage eines Arztes, dass Starger leider noch jenseits des Katatonischen in eine neuronale Unerreichbarkeit gefallen ist, aus der es keine Rückkehr gibt. Psychotherapie und Psychopharmaka eröffnen im Spielfilm traditionell faszinierende Horrorvisionen, aber spätestens seit ""Hannibal Lector"" geht es darum, ins Gehirn des Mitmenschen einzudringen. Der medizinische Fortschritt legt wohl immer mehr das mechanische Vorgehen nahe. Das Medium fühlt sich nicht mehr nur ein in ""kranke Hirne"". Es wird in diese hineintrans""feriert"". Dem entspricht in der Zuschauererwartung die an den Neuronen mechanisch ansetzende Therapie. Das Gehirn kässt sich erst analysieren, dann reparieren. Einzelfunktionen können von künstlichen Organen und Chips ersetzt werden. Zumeist ist dabei die Pseudowissenschaftlich am Werke. Der Kritiker solchen Umgangs mit der Medizin von Übermorgen kommt angesichts der atemberaubenden Bilder von ""The Cell"" nicht umhin, sich der beckmesserischen Kleinkariertheit zu schelten. Und doch gefällt ihm Singh's zweiter Film über zwei behinderte Menschen, die sich in Wunderwelten voll grossartiger Landschaftaufnahmen und phantasiereicher Episoden träumen, besser. siehe ""The Fall""


Bei "Whalens Schizophrenie" scheint es sich um eine Kaffeinallergie zu handeln, die falsch behandelt zur Schizophrenie zu führen scheint. Die Krankheit wurde anscheinend nach Ruth Whalen, einer Patientin, die davon geheilt werden konnte, benannt.
siehe dazu: http://asksprice.com/infos/ro954805132o/
To read more about caffeine allergy and the book:
http://www.successfulschizophrenia.org/stories/whalen01.html
http://www.welcometothedancecaffeineallergy.com.

Starger zeigt im Verlauf des Films mehrmals "anfallartige" Zustände und Zuckungen. Meist beuget er sich dabei nach hinten und wirft den Kopf zurück. Den entscheidenden "Anfall" erleidet er in der Badewanne, in der er sich zu entspannen scheint. Als ihn hier eine heftige Zuckung durchfährt, sucht er nach einem Medikament, das er nicht findet. Er verfällt in Bewusstlosigkeit, die im Endeffekt wie ein irreversibles Koma wirkt. Starger wacht nicht mehr daraus auf.
Die Hirnkommunikation mit Deane führt auf mystische Weise zu seinem Tod. Deane kann ihn als Erwachsenen nicht töten. Deswegen erlöst sie ihn, indem sie ihn als Kind unter Wasser drückt und ertränkt.

"The Cell" ist das Gefängnis, in dem Stargers achtes Opfer Julia Hickson um ihr Leben kämpft aber auch die Zelle, über die neurologisch Verbindungen zwischen den Gehirnen hergestellt werden können.

Singh's Film ist voller medizinischer "Informationen" über eine angeblich seltene Form der Schizophrenie, über die Bilderwelt schizopherner Menschen und über Rituale und Tics psychisch Kranker.
Die Forschungsgruppe um West scheint zunächst so unschuldige wie nützliche Experimente mit einem Kind vorzunehmen. Der Film aber lebt von der angeblich "dunklen Seite" des Menschen, die angeblich "neuronal" erforscht werden kan. Sie ist sexuell überbesetzt und voller abstossend-anziehender Schreckensbilder.
Singh komponiert zur Illustrierung faszinierende Bildwelten aus Naturansichten und Theaterinszenierungen. Die Zwecke der medizinischen Experimente gelten als "menschenfreundlich". Dass dabei die Horrorerwartungen der Zuschauer über die geheimen Inhalte "kranker Hirne" effektvoll bedient werden, gerät darüber fast in Vergessenheit.
Während seiner sexuellen und sonstigen Tätigkeiten wird der Körper Stargers von seltsamen Zuckungen geschüttelt, die einem Körper im Orgasmus, Schmerzreaktionen oder auch Anfällen unbestimmter Herkunft nachgebildet sein können. Was es mit dem katatonischen Koma auf sich hat, wird ebensowenig erläutert wie die Aussage eines Arztes, dass Starger leider noch jenseits des Katatonischen in eine neuronale Unerreichbarkeit gefallen ist, aus der es keine Rückkehr gibt.

Psychotherapie und Psychopharmaka eröffnen im Spielfilm traditionell faszinierende Horrorvisionen, aber spätestens seit "Hannibal Lector" geht es darum, ins Gehirn des Mitmenschen einzudringen. Der medizinische Fortschritt legt wohl immer mehr das mechanische Vorgehen nahe. Das Medium fühlt sich nicht mehr nur ein in "kranke Hirne". Es wird in diese hineintrans"feriert". Dem entspricht in der Zuschauererwartung die an den Neuronen mechanisch ansetzende Therapie. Das Gehirn kässt sich erst analysieren, dann reparieren. Einzelfunktionen können von künstlichen Organen und Chips ersetzt werden. Zumeist ist dabei die Pseudowissenschaftlich am Werke.
Der Kritiker solchen Umgangs mit der Medizin von Übermorgen kommt angesichts der atemberaubenden Bilder von "The Cell" nicht umhin, sich der beckmesserischen Kleinkariertheit zu schelten. Und doch gefällt ihm Singh's zweiter Film über zwei behinderte Menschen, die sich in Wunderwelten voll grossartiger Landschaftaufnahmen und phantasiereicher Episoden träumen, besser. siehe "The Fall"


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