Mit dem Charakter und der Rolle Richards III hat Shakespeare den perfekten Typ geschaffen des Mannes, dessen Gestalt Schrecken verbreitet, der es auch deswegen darauf abgesehen hat, Schrecken zu verbreiten. Sein Mordtrieb ist so rational (die Nachfolge physisch antreten zu können) wie aus dem schwarzen Grund der Seele geboren, in der sich Selbsthass und Verachtung mit lebenslang erlittener Zurücksetzung mischen.
Der Selbsterhaltungstrieb macht dieses Monster erst zum Schluss menschlich. Ihn fasst nicht luziferischer Trotz, verdammt zu sein aus eigener Wahl. In seinem Verzweiflungsschrei nach einem Pferd offenbart sich schlichte Todesfurcht. Im Ende taucht wieder die Frage auf, ob nicht auch dieser scheinbar unerbittliche Tatmensch nur ein Opfer seiner Erscheinung ist.