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Title Lourdes
Originaltitle: Lourdes
Regie: Jessica Hausner
Darsteller: Sylvie Testud, Bruno Todeschini, Léa Seydoux, Linde Prelog, Heidi Baratta, Elina Löwensohn, Petra Morzé zzz
Erscheinungsjahr: 2009
Land: Österreich
Stichwort: Rollstuhl, Heim, Krebs, Multiple Sklerose
Release: 05.09.2009

Handlung
Christine ist vom Hals bis zu den Füßen gelähmt. In einer von Maltesern betreuten Gruppe reist sie nach Lourdes. Eigentlich hätte sie lieber eine Kulturreise nach Rom unternommen, um ihrer Isolierung in einem Pflegeheim zu entkommen. Da sich nichts anderes bietet, macht sie eine Pilgerreise nach Lourdes. Sie wird von der religiös denkenden Krankenschwester Cecile begleitet, die Krebs hat und nicht an Wunder glaubt. Christine wird in Lourdes geheilt. Ob die Wirkung anhält bleibt eine offene Frage.


Weitere Info
Warum wollten Sie Sylvie Testud als Hauptdarstellerin?

Ich wollte unbedingt, dass die Frau, die in dem Rollstuhl sitzt, kein Opfer ist, dass sie Selbstbewusstsein hat, eine gewisse Ironie. Auch dass man spürt: Die ist gar nicht sehr gläubig. Sylvie Testud hat diese Art von Trockenheit und sie hat von Anfang an verstanden, dass sie in ihrem Rollstuhl nicht im Elend versinkt.

Es ist sicherlich eine Herausforderung, eine gelähmte Figur zu spielen, also jemanden mit einer anderen Körperlichkeit, als man selbst gewöhnt ist. Wie war das für Sylvie Testud? Wie haben Sie ihr geholfen?

In der Vorbereitungszeit haben wir uns mit Multiple-Sklerose-Kranken getroffen, wir haben an Sitzungen von Multiple-Sklerose-Selbsthilfegruppen teilgenommen. Am Anfang hat man eine höfliche Distanz und geht vorsichtig mit Leuten um, die krank oder gelähmt sind. Dann fängt man an, normaler mit ihnen zu sprechen und zu verstehen, dass es sich um ein Schicksal handelt, das jedem widerfahren kann, und dass dieses Schicksal einen Alltag mit sich bringt, den man leben kann. Für Sylvie gab es zwei Erkenntnismomente: Der Erste war zu verstehen, dass gelähmt zu sein eine Wirklichkeit ist, die lebbar ist wie andere Wirklichkeiten auch, und der zweite Erkenntnismoment war zu sehen, dass man nicht notwendigerweise zum Opfer wird. Im Gegenteil, viele, die gelähmt sind, haben eine gewisse Überheblichkeit, sie verspüren den Druck zu zeigen, dass sie keine unmündigen Idioten sind.
aus einem Interview mit Jessica Hausner, 1.4.2010


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