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Title Chiara e Francesco
Originaltitle: Chiara e Francesco
Regie: Fabrizio Costa
Darsteller: Ettore Bassi, Mary Petruolo, Lando Buzzanca, Angela Molina
Erscheinungsjahr: 2007
Land: Italien
Stichwort: Lepra, Franziskus
Release: 00.00.0000

Handlung
Ende 13. Jahrhundert: Die Kinder zweier rivalisierenden Honoratioren von Assisi, Francesco Bernadone und Chiara ringen sich und ihrem jeweiligen Elterhaus ein strenges monastisches Leben ab. Chiara scheint zunächst nur dem Beispiel des Franziskus zu folgen. Ihr und ihrer "Clarissen" Rückzug von der Welt erweist sich aber dem weltoffenen, doch scheiternden Projekt der "Franziskaner" überlegen. Beide Ordensgründer beginnen, indem sie sich auf die unterste Stufe des sozialen Prestiges begeben. Sie wirken unter den Leprakranken und den zum Tode Verurteilten.



Weitere Info
in das Gewandt einer platonischen Liebesgeschichte gekleidete Biographie zweier Ordensgründer. Die aufdringliche Heiligenverehrung - und nicht nur die farbig und süss zurechtgelegten Biographien - der Figuren und ihrer Lebenswelt verfälscht bis zur Unkenntlichkeit die beschriebenen Ereignisse.

Das Mit-Leiden des Franziskus war durchaus nicht so mildtätig und karitativ, wie im Film dargestellt. Auf die Frage des Bischofs von Assisi, weswegen er sich mit den Leprakranken abgibt, antwortet Francesco, dass er die Gesellschaft der "Untersten", der von allen Zurückgewiesenen sucht. Hier ist der Film "authentischer" als er vielleicht sein will.

Die Szenen, in denen er bei der Pflege der Leprakranken gezeigt wird, passen eher zu dem Abziehbild eines Heiligen. Sie widersprechen der ursprünglich franziskanischen Idee. Franziskus ging es ausdrücklich nicht darum, einen Pflegeorden zu gründen. Aufbauend auf Besitzlosigkeit konnte er seinem Orden keine andere Aufgabe zuteilen als die der umherziehenden Verkündung des nahen Gottesreiches. "Bettelorden" trifft auch nur bedingt die ur-franziskanische Idee. Die Brüder sollten sich selbst ernähren - mit Arbeit. Dies allerdings hatte hinter der religiösen Berufung zurückzustehen. Bedürfnislosigkeit eher als Betteln war das erwünschte Mittel der Lebenserhaltung.

Alle anderen Ordensziele - Pflegen, Betteln - mussten zwangsläufig in jene, erst von Elia di Cortona, dann von Bonaventura in die Wege geleitete "Verweltlichung" des Urfranziskanertums münden.


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