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Title unteren Zehntausend, Die
Originaltitle: Pocketful of Miracles
Regie: Frank Capra
Darsteller: Bette Davis, Glenn Ford, Hope Lange, Peter Falk, Ann-Margret
Erscheinungsjahr: 1961
Land: USA
Stichwort: kleinwüchsig, gehbehindert
Release: 00.00.0000

Handlung
New York 30er Jahre: Apfel-Annie führt eine Schar Bettler und Behinderter an, die ihr Geld für ihre in Europa lebende Tochter geben. Der Gangsterboss Dave the Dude protegiert sie, weil er an ihre Äpfel als Glücksbringer glaubt. Als ihre Tochter Louise, die nicht weiss, dass ihre Mutter in doppeltem Sinne zur Unterwelt gehört, samt adeligem Verlobten und künftigem Schwiegervater aus Spanien zu Besuch kommt, verhilft ihr Dave zu einer improvisierten Existenz als feine Dame. Seine Tricks gelingen. Louise kehrt verheiratet nach Spanien zurück.



Weitere Info
nach der Erzählung von Damon Runyon, Madame la Gimp (1929)

weitere Verfilmungen:
Frank Capra, Lady für einen Tag (Lady for a day) 1933
Jackie Chan, Miracles, 1989

Die reduzierte Besetzung aus "Freaks" (siehe hier) scheint nocheinmal gecastet worden zu sein. Gemeinsam mit Schauspieler, die als klassische arme Leute herausgeputzt sind, treten Betroffene auf: ein Kleinwüchsiger und ein kleiner Mann ohne Beine auf einem Brett mit Rädern. Sie bilden Annie's Unterwelt.
Ihre zweite Unterwelt bildet Dave mit seinen als Gangster herausgeputzten Leuten, die unterhaltsam eine Gruppe von Honoratioren zu spielen versuchen - auch dies ein Klassiker, siehe "Ladykillers". Der Versuch misslingt nicht zuletzt, weil die Polizei - klassisch genug - gerade den herausgeputzten Gangstern ein Gaunerstück zutraut. Nachdem aber die selbstlosen Schauspielerambitionen dieser Gangster geklärt sind, erklären sich die Vertreter und Auftraggeber der angeblichen Oberwelt bereit, diese auch zu spielen.
Nun ist "alle Welt" mit dem lobenswerten Ziel versammelt, die arglose Louise und ihre honorigen Begleiter hinters Licht zu führen, sogar ohne sie zu begaunern.
Das kleine Welttheater um Äpfel, Annie und die Notwendigkeit, sich gut aufzuführen, integriert nur scheinbar die wirkliche Wirklichkeit, die in Gestalt der Behinderten schelmisch um die Ecke schaut.
Die Mischung Freaks und Bedürftige scheint der Dreigroschenoper entliehen, nur waren hier die Krüppel gespielt. Realistisch an Capra's Freakshow ist allerdings, dass diese im ganzen Film nie in die Oberwelt aufsteigen dürfen. Dies wird klassisch genug dem Aschenputtel Annie, dem heruntergekommenen Richter als Annies Ehemann und Louises Vater sowie der Schar skrupelloser Gangster erlaubt. Im Gegenzug lassen sich die wahren Honoratioren New Yorks - geführt vom Bürgermeister und vom Gouverneur - dazu erpressen, das Gangsterspiel mitzuspielen. Die feine, sogar geadelte Gesellschaft ist also geschlossen versammelt. Den Freaks bleibt die undanbare Nebenrolle, erst Annies Welt zu charakteriesieren, dann den Erfolg von Annies Betrugsmanöver mit deinem Sinatra-Song zu feiern (die High Society lässt sich stattdessen Mozart - und ungebildet genug auch noch etwas aus der Kleinen Nachtmusik vorspielen) und schliesslich unter die winkende Menge gemischt, die den Ozeandampfer mit Louise darauf verabschiedet. Kaum sind die Spanier ausser Sicht, treibt Annie schon wieder ihre Freaks zur kriminellen Arbeit an; denn nun muss ja Geld für das reiche und glückliche Paar in Europa gesammelt werden.

Dieses Remake seines eigenen Films "Lady for a day (1933) gilt als "schwächer".


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