[ Handlung ] [ Weitere Info ]

Title Hereafter
Originaltitle: Hereafter
Regie: Clint Eastwood
Darsteller: Matt Damon, Jay Mohr, Cécile De France, Bryce Dallas Howard
Erscheinungsjahr: 2010
Land: USA
Stichwort: Trauma, Unfallfolgen, Unfalltod, Alkoholismus, Sucht
Release: 00.00.0000

Handlung
George ist ein Medium. Er kann nach dem Berühren der Hände eine Person mit dem Jenseits verbinden und von dort Bedeutungsvolles mitteilen. Marie wäre beinah bei der Tsunamikatastrophe in Thailand ertrunken. Vergeblich hat sie versucht, ein kleines Mädchen zu retten. Markus hat seinen Zwillingsbruder durch einen Unfall verloren und fühlt sich daran schuldig. Die Geschichten der drei Personen sind im Film verwoben. Sie leiden daran, dass die Ursache ihres Traumas nicht sterben will. George, der durch Krankheit seine Gabe erworben hat, empfindet sie als Fluch. Das erneute Durchleben des Ängstigenden und die Tatsache, dass das Erlebte ihnen real und nicht mehr als Halluzination erscheint, erlöst sie schliesslich davon.


Weitere Info
Was als spiritistische Absonderlichkeit erscheint, gewinnt in der Perspektive der Traumatherapie an Bedeutung.

Die "spiritistische" Sicht macht den Film fade und kitschig:

"Leider lässt der Film keinen Zweifel an Georges Gabe, die er darüber hinaus gebetsmühlenartig als Fluch bezeichnet. Stattdessen wird diese Kontaktaufnahme mit dem Jenseits in überflüssigen und für Eastwood ganz und gar untypische Bilder gefasst. Ohnehin lässt der Film nur wenig Interpretationsraum. Die Existenz eines "Hereafter" wird als gegeben angenommen, auch die Figuren erhalten kaum Entfaltungsmöglichkeiten. Maries Begegnung mit dem Tod führt dazu, dass sie sich nicht mehr auf die Gäste ihrer Politsendung konzentrieren kann. Sie nimmt sich eine Auszeit, in der sie letztendlich ein esoterisches Buch verfasst. George hadert weiterhin mit seiner Gabe/Fluch, während Marcus auf der Suche nach einem Medium allerhand Scharlatanen begegnet, die er aber schnell durchschaut. Problematisch wird es vor allem im letzten Drittel des Films, als erst in geschmackloser Weise die Terroranschläge von London verbraten werden und dann noch die drei Figuren entgegen aller Wahrscheinlichkeit zusammengeführt werden. Diese Wendung ist sehr konstruiert und unglaubwürdig, zumal hier der Film durchaus Ansätze von einer romantischen Komödie zeigt. Hinzu kommt außerdem noch ein völlig überflüssiges und unnötig kitschiges Happy End.

Fraglos reicht Eastwoods Können dennoch aus, um aus "Hereafter" einen unterhaltsamen Film zu machen. Gerade in den ersten Minuten konzentrieren sich Eastwood und sein Drehbuchautor Peter Morgan auf die drei Figuren und entwickeln in jedem der Handlungsstränge interessante Aspekte. Leider verlieren sie sie aus den Augen und kommen im Verlauf des Films im esoterischen Mittelmaß an. Dabei könnte jeder der drei Handlungsstränge einen eigenen Film tragen. Deshalb stellt sich am Ende des Films vor allem die Frage, ob der Name Clint Eastwood weiterhin gute Filme garantiert oder er sich durch seine ungeheure Produktivität zu wenig Zeit zur Entwicklung seiner Stoffe lässt. Denn an vielen Stellen liefert er in "Hereafter" auf kluge Fragen fadenscheinige Antworten.

Fazit: Mit "Hereafter" hat Clint Eastwood einen durchschnittlichen Hollywoodfilm inszeniert, der viel Potential verschenkt und vor allem im letzten Drittel enttäuscht."
Sonja Hartl

Er verfügt aber über wesentlich mehr Potential.



Copyright © 1998-2006 by Nikotto
modified by xiah