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Title Jede Frau braucht einen Engel
Originaltitle: The bishop's wife
Regie: Henry Koster
Darsteller: Cary Grant, Loretta Young, David Niven
Erscheinungsjahr: 1947
Land: USA
Stichwort: blind, Literaturverfilmung
Release: 09.12.1947

Handlung
Henry Brougham, soeben zum Bischof ernannt in einem reichen Viertel Londons, wünscht sich eine prächtige Kathedrale, die seine bigotte Gemeinde nur bezahlen will, wenn sie der eigenen Selbstdarstellung dient. Ihm wird am Vorabend der Weihnacht ein Engel in Gestalt des Assistenten Dudley geschickt, der sich in seine kluge und liebenswürdige Frau verliebt. Nachdem er Bischof und Gemeinde wieder auf den christlichen Pfad zurückgebracht hat, kehrt Dudley schweren Herzen in den Himmel zurück.


Weitere Info
nach dem gleichnamigen Roman von Robert Nathan, 1928
Remake: The Preacher’s Wife (Rendezvous mit einem Engel), 1996
Der Engel heisst Dudley, sieht aber genauso aus wie Gary Grant. Gary-Dudley tritt anfangs unverkennbar als Gary auf, verrät sich aber durch die typischen sozialen Leistungen, die Engel unvermeidlich als erstes angehen. Er führt einen blinden Mann über die Strasse, rettet Passanten vor heranbrausenden Strassenkreuzern und fängt einen vernachlässigten Kinderwagen samt greinenden Säuglings auf, kurz bevor er unter einen LKW landet. Mit entsprechenden Kredenzialien ausgerüstet präsentiert sich Dudley - ganz eleganter und besonnener Gary Grant - bei Henry dem Bischof. Der glaubt als vernünftiger Mann und Skeptiker, natürlich weder an Engel noch Wunder. Und Dudley beruhigt ihn insofern, als er ihn natürlich nicht durch ein Wunder blossstellen wird. Die Kathedrale einfach so hinzusetzen würden den Bischof in den Augen seiner Gemeinde gewiss desavouieren. Stattdessen öffnet Gary, um des Bischofs Augen zu öffnen, nur die verschlossene Tür, die dieser selbst erst öffnen kann, nachdem er seinen Schlüssel benutzt hat.
Der Film schreitet in dieser erheiternden Dialektik zwischen irdischer Skepsis und himmlischer Besserwisserei fort. Dudley richtet alles anders als erwartet. Nur der Frau des Bischofs kann er es am Ende nicht recht machen; denn andernfalls wäre er ja kein geschlechtsloser Engel sondern nur der übliche attraktive Gary Grant, der alle Damen verführt, mit dem völlig ungewollten (zumindest nicht bewusst angestrebten) Ziel, durch diese auf die Rolle des Ehemann festgenagelt zu werden. So geschehen mit Grace Kelly in "Über den Dächern von Nizza" und in "Notorius" mit Ingrid Bergmann, um die berühmtesten Beispiele zu nennen. Wenn Gary dem erleichterten Bischof gesteht, für einen Engel werde es Zeit, das Zeitliche zu segnen, in dem Moment, in dem er einen Irdischen beneidet, schwindelt er schmeichelnd wie nur Engel zu schwindeln verstehen. Er setzt dabei jenen scheuen, diesmal scheinheiligen Blick auf, den er in Nizza als ehegefesselter Milionendieb dem Zuschauer zugeworfen hat: Oh Gott, befreie mich aus den Armen der Kelly. In diesem Fall hatte Gott schon beschlossen, seinen so nützlichen Engel nicht in der Umklammerung von Loretta Young seiner wahren zigeunerhaften Bestimmung als Herzensbrecher verlustig gehen zu lassen.


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