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[ Handlung ] [ Weitere Info ] [ Info Filmdatenbank IMDb ] |
Title | Julius Caesar | |
Originaltitle: | Julius Caesar | |
Regie: | David Bradley | |
Darsteller: | Harold Tasker, Charlton Heston, David Bradley | |
Erscheinungsjahr: | 1950 | |
Land: | USA | |
Stichwort: | Epilepsie, epileptischer Anfall, Anfälle, Cäsar | |
Release: | 00.00.0000 |
Handlung | ||
Cäsar ist der ungekrönte König von Rom. Daß er sich wirklich zum König macht und die Republik damit endet, will eine Verschwörergruppe um Cassius verhindern. Im Colosseum wird Cäsar von Antonius die Krone angetragen. Er weist sie widerstrebend zurück und erleidet dabei einen epileptischen Anfall, von dem Cassius den Mitverschworenen erzählt. Sein Bericht wird (im Gegensatz zum Shakespeare-Drama) im Film angedeutet.
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Weitere Info | ||
nach Shakespeare, Julius Cesar Filmed in and around the environs of Northwestern University and cleverly exploiting the abandoned University of Chicago football stadium (which also produced the atom bomb), the film was made on a tiny budget of $15,000. That investment paid handsome dividends for some of the principals, however. Charlton Heston, who in this film first played a Roman hero, went on to fame and glory in Hollywood and the producer, David Bradley, was also favored with a Hollywood contract. For what was essentially an amateur production, the film was a remarkable achievement.
Der Einsatz epileptischer Anfälle in Filmen mit Cäsar und Cleopatra zeigt beispielhaft, dass es dabei weniger um historische “Realität” als um narrative „Funktion“ geht. Epilepsie gehört so sehr zur historischen Gestalt Cäsar, dass seine Krankheit selten verschwiegen wird. Cäsar kann ohne Frage als die bekannteste Persönlichkeit der Geschichte gelten, die Epilepsie hatte. In Abhandlungen über Epilepsie wird er gern erwähnt, weil er trotz seiner Anfälle zu den ganz Grossen der Geschichte gehört. Epileptische Anfälle in „Cäsar“-Filmen zeigen darum exemplarisch, wozu epileptische Anfälle im Spielfilm überhaupt gut sind. Sie haben eine emminent narrative Funktion. In der Regel setzen sie dramatische Akzente bzw. fügen sich in hoch-dramatische Erzählabläufe motivierend ein. Darum spielen sie sich auch dramatisch meist als Grand mal-Anfall ab. Der Informationswert solcher Episoden ist fast immer "negativ". Sie tragen meist ungewollt durch Halbwahrheiten und Verfälschungen zur Diskriminierung Epilepsiekranker bei. Die Mehrzahl der “Cäsar”-Filme, zu denen viele “Cleopatra”-Verfilmungen zu zählen sind, dürften ohne Erwähnung von Epilepsie und epileptischer Anfälle auskommen. Diese Behauptung ist schwer zu beweisen, gibt es doch weit über hundert „Cäsar-und-Cleopatra“-Filme. Erwähnt seien darum nur einige bekannte Verfilmungen, in denen Cäsars Epilepsie nicht erwähnt wird: Filmautoren sind keine Geschichtsschreiben. Es gibt also auch im Falle Cäsars keinen Grund dafür, seine Krankheit zu erwähnen. Wichtiger ist sicher, dass die Film-Cäsaren Toga tragen, meist eine Halbglatze haben und grosszügig sind. Daran erkennt sie dann jeder Filmbesucher, wie ja auch eine andere Filmgestalt sich dadurch auszeichnet, dass sie die linke Hand in den Jackenaufschlag steckt und meist Uniform trägt. Nimmt man Filme, in denen Cäsar einen epileptischen Anfall bekommt, so sind jene selten, in denen ihm das nicht zum Nachteil ausschlägt. Positive Aspekte begleiten seine Anfälle in: De Mille's Film verdanken sich gänzlich dem gleichnamigen Shakespeare-Drama. Ein Anfall ist hier nicht zu sehen. Er wird aber sehr bedeutungsvoll beschrieben. Marc Anton trägt im Kolosseum Cäsar die Königswürde an, die dieser zurückweist. Danach hat er für die Kolosseum-Besucher deutlich sichtbaren Anfall. Cassius berichtet davon seinen Mitverschworenen. Er kommentiert den Vorgang mit der ätzenden Bemerkung, dass nicht Cäsar an der Fallsucht leide, sondern alle, die sich gegen ihn verschworen haben, aber es an Standhaftigkeit fehlen lassen. In “Julius Cäsar” (Uli Edel, 2002) wird Cäsar dreimal mit einem Anfall gezeigt. Jedesmal schlägt ihm die Krankheit zum Guten aus. Ihr Auftreten mindert nicht seine Chancen auf eine grosse Karriere. Die Anfälle helfen ihm vielmehr aus einer gefährlichen Situation. Sie schützen ihn vor den Häschern Sullas, die ihn ermorden wollen. Sie hindern die Piraten, die ihn ohne Lösegeld beseitigen wollen daran, dies zu tun. Sie weisen ihm den Weg, den er gegen Pompeius einzuschlagen hat, und bringen ihn mit seiner späteren Frau Cornelia in Verbindung, die entscheidend sein wird für sein weiteres Fortkommen. Edel benutzt hier phantasievoll und positiv Cäsar's Krankheit. Er markiert mit ihrem Auftreten Wendepunkte im Leben seines Helden. Unwichtig ist dabei, dass die historische Überlieferung den alternden Cäsar mit Epilepsie in Verbindung bringt, nicht den Mann am Beginn seiner Karriere. In zwei bedeutenden Verfilmung von Cäsars Leben geschieht nun etwas Merkwürdiges. Wie immer man Cäsars Epilepsie betrachtet und behandelt, sie kann eigentlich immer nur als ein weithin bekanntes Faktum beschrieben werden. Die überkommenen Bilder der Krämpfe, des Mundkeils, des Hinfallens, des Kontrollverlustes gehören womöglich zu Cäsar, nicht aber die Sorge um die Aussenwirkung. Eine extreme Gefahren für Cäsar's Image und Karriere aber wird in Filmen benötigt, in denen die „Schwäche“ Cäsars eine Beschützerrolle legitimiert bzw. von seinen Gegnern ausgenutzt werden kann. Noch deutlicher fällt diese – in Wirklichkeit nicht vorhandene – Erpressbarkeit in der TV-Serie “Rome” (2005) aus. Ein sehr dramatisch verlaufender Anfall (Krampf, Sturzl, Mundkeil, Kontrollverlust) ereignet sich im Haus von Cäsar's Verwandten Atia. Er wird von deren Sohn Oktavian miterlebt. (1.04, Stealing from Saturn) Nachdem er gerade wieder zu Bewusstsein gekommen ist, fordert Cäsar den jungen Mann auf, beim „Orkus“ zu schwören, dass er diesen Vorfall niemandem offenbaren wird. Die Autoren von „Rome“ geben sich mit einfacher „Geschichtsfälschung“, die ihren berechtigten Erzählzielen dient, nicht zufrieden. Im Kommentar der DVD-„Extras“, in denen viel Wert auf die angebliche Authentizität der Serie gelegt wird, findet sich die Feststellung, die führenden römischen Politiker legten Wert darauf, dass die Götter sie und ihr Handeln legitimierten. Eine „unheilbare Krankheit“ hingegen wäre der Beweis dafür gewesen, dass der Betroffene von Apollo verlassen und damit untragbar für öffentliche Ämter sei. Diese höchst pragmatische Einstellung von Serien-Produzenten kommt im Fan-Forum der Produktionsfirma HBO treffend zum Ausdruck. Dort fragt ein wissbegieriger Fan: “Wasn't Caesar's epilepsy generally known among his peers? I just don't remember it as being treated as a dirty secret.” Wer immer – ob Historiker oder Mediziner, Betroffener oder Patient – sich vom Spielfilm Aufklärung erwartet, sei also gewarnt. Als Nebenprodukt ist dies durchaus möglich. Wahrscheinlich ist es nicht! Selbst da, wo „korrekt“ aufgeklärt wird, ist in der Regel der Rahmen von Filmerzählungen so anders als alle Realität, dass richtige Einzeltatsachen umgehend wieder zur Verfälschung des Gesamtbildes beitragen. Wer über Cäsars Erkrankung etwas wissen will, schlage besser bei Plutarch nach und vergesse Verfilmungen. Wen Autismus interessiert, den mag Dustin Hoffmann in „Rain man“ faszinieren. Von der Wirklichkeit der Krankheit wird er trotzdem nur ein höchst einseitiges und darum letztendlich völlig falsches Bild bekommen. Wer Wahrheit im Film sucht und sie nicht findet, sollte dafür nicht Film-Autoren verantwortlich machen sondern nur die eigene Verwechslung von Erzählung und Analyse.
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