[ Handlung ] [ Weitere Info ]

Title Todliches Kommando - The hurt locker
Originaltitle: The hurt locker
Regie: Kathryn Bigelow
Darsteller: Jeremy Renner, Anthony Mackie, Brian Geraghty, Guy Pearce, Ralph Fiennes, David Mors, Christian Camargo, John Cambridge, Michael Desante
Erscheinungsjahr: 2008
Land: USA
Stichwort: Trauma, PTBS, Veteran
Release: 00.00.0000

Handlung
Irak 2004: Ein Team des Explosive Ordinance Disposal (EOD) der US-Armee verliert seinen Vorgesetzten, Sergeant Thompson, bei der Räumung einer getarnten Bombe. An seine Stelle tritt der waghalsige Sergeant First Class William James, der seine Männer - den furchtsamen "Specialist" Owen Eldridge und den vernünftigen Sergeant J.T. Sanborn - laufend in Gefahr bringt. Nach traumatisierenden Einsätzen, beschliesst Sanborn, sich nicht wieder zu verpflichten. Eldrige wird verletzt in die Heimat entlassen. James aber findet nicht mehr zurück ins "banale" Alltags- und Familienleben. Er kehrt nach dem Heimataufenthalt in den Irak zurück.


Weitere Info
Der Film hinterlässt den Zuschauer selbst wieder "traumatisiert", so intensiv ist der Eindruck wiederholter, Todesgefahr, deren strategischer Sinn sich ihm nicht eröffnet. Das "Himmelfahrtskommando" der militärischen US-Präsenz im Irak kann konzentriert im Tun dieses isolierten Himmelfahrtskommandos nachempfunden werden.

Hurt Locker, Bedeutung: a period of immense, inescapable physical or emotional pain

"According to the writer-producer Mark Boal “hurt locker” is a military slang that means “a bad and painful place.” He said during an interview that “EOD soldiers use it as a form of poetic understatement: If an improvised explosive device, or IED, goes off while you're trying to disarm it, the ‘hurt locker’ is likely to mean a white box draped in a flag and shipped home with full military honors.”

He won't go back home, but the hurt locker. " http://www.urbandictionary.com/define.php?term=hurt%20locker

"'Hurt' used adjectivally means something which causes suffering. As for 'locker', it's not only what soldiers keep their kit in, it's an enclosed space which can be hard to get out of." http://news.bbc.co.uk/2/hi/uk_news/magazine/8555318.stm

Letztere Bedeutung kommt einer psychotherapeutischen Interpretation des Titels und des Filminhalts vielleicht am nächsten. Das erfahrene und zugefügte Leid bleibt in deren Herz und Hirn verschlossen. Es verursacht unverarbeitet wieder Pein. Nur die mühevolle Arbeit, Traumaerfahrungen zur Sprache zu bringen, kann Heilung oder auch nur Linderung versprechen. Insofern vermittelt der Film seinen Zuschauern ein Abbild dessen, was Veteranen durchmachen müssen.
"Hurt locker" ist zwar dem Kriegsslang entnommen. Übertragen aber kann es auf jeden Schaden angewendet werden, den untragbares Leid verursacht. Seine Folgen bestimmt Gefangenen- und Foltererlebnisse vielleicht ebenso wie blutige Schandtaten (siehe z.B. hier "Macbeth").

"shell shock" war ein Ausdruck für das Trauma von Weltkrieg-I-Veteranen. Hier steht die mechanische Ursache und das reine Opfererleben im Vordergrund. Heutige Kriege hinterlassen anders und andere seelische Verletzung, wie dieser Film dankenswerterweise deutlich macht.

siehe dazu die ausgezeichnete Anthologie Trauma und Film, Julia Barbara Köhne (Hg.), Mit Beiträgen von
Thomas Ballhausen, Nurith Gertz/Gal Hermoni, Peter Grabher, E. Ann Kaplan, Lars Koch, Marike Korn, Julia B. Köhne, Claudia Liebrand, Anna Martinetz, Sandra Meiri, Johannes Pause, Shireen R.K. Patell, Sabine Sielke, Raz Yosef und Amelie Zade. , Kulturverlag Kadmos Berlin, 2012; besonders den einschlägigen Artikel von Lars Koch
»He is a wild man!« Traumafigurationen in Kathryn Bigelows The Hurt Locker, (2008). S. 126 ff



Copyright © 1998-2006 by Nikotto
modified by xiah