Dieser Film verspielt die Widersprüche, die er der Lebensgeschichte des wirklichen Desmond Doss entnimmt. Patriotismus und Verweigerung der Gewalt, die zu seiner Durchsetzung unerlässlich zu sein scheint, Abscheu gegen das massenweise Abschlachten von Menschen und Verherrlichung kriegerischer Taten. Gibson hat die Mittel, der Regisseuren wie Steven Spielberg (Private Ryan), Clint Eastwood (Flag of our fathers) und Terrence Malik (The thin redline) aber nicht deren Mut, den ehemals Verfeindeten gerecht zu werden. Nur kurz kommt das Trauma der Kriegserlebnisse auch auf japanischer Seite ins Bild, als ein japanischer Soldat gezeigt wird, der sich während der Kämpfe erhängt hat. Der rituale Selbstmord des japanischen Kommandanten und Szenen, in denen japanische Soldaten ´sich erst ergeben und dann hinterlistig weiterkämpfen, sind geeignet das Zerrbild "unserer boys" gegen die "gelbe Gefahr" zu verfestigen.

Dabei hat die Geschichte von Vater Sohn Doss das Potential, die von kriegerischer Gewalt Betroffenen als Opfer auch dann zu erkennen, wenn sie selbst gewalttätig werden. Vater Doss bringen die Erlebnisse des Ersten Welkrieges in Frankreich dazu, gewalttätig gegen die eigene Familie vorzugehen. Sohn Doss bringt der gewalttätige Vater dazu, diesen mit der Waffe zu bedrohen.

Praktisch im Abspann legitimiert der Film den Abwurf der Atombombe über Japan durch die unerwartet hohe Verluste der Amerikaner bei der Invasion Okinawas.