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Title Idiot, Der
Originaltitle: Hakuchi
Regie: Akira Kurosawa
Darsteller: Setsuko Hara, Masayuki Mori, Toshirô Mifune
Erscheinungsjahr: 1951
Land: Japan
Stichwort: Epilepsie, epileptischer Anfall, Anfälle, Dostojewski, Literaturverfilmung, Behindertenfilm
Release: 23.05.1951

Handlung
Der junge Kameda ist nur knapp einer Erschießung entgangen und leidet seitdem rücksichtslos gegen sich und andere mit jeder Kreatur, ein Idiot. Seine Liebe gilt aus Mitleiden Taeko, die der Mann, der sie zu seiner Geliebten gemacht hat, einem anderen anhängen will. Glücklich könnte er werden mit der Tochter aus gutem Haus Hayako, der Taeko ihn aus Liebe überlassen will. Kameda, durch Anfälle (Halluzinationen) immer wieder der Welt entrückt, liefert Taeko ungewollt dem Glücksritter Akama aus, der Taeko so sehr verfallen ist, dass er erst Kameda erstechen will und dann Taeko umbringt.



Weitere Info
Aufgenommen in die Epilepsie-Filmographie von Mayo/Wulff: http://www1.uni-hamburg.de/Medien/berichte/arbeiten/0020_03.html

Nach Fjodor Dostojewski, Der Idiot, erschienen von Januar 1868 bis Februar 1869 in der Zeitschrift Russkij Vestnik

Kurosawa taucht die filmische Umsetzung des Romans in eine extrem winterliche und frostige Umgebung Japans (Hokaido). Er legt sie als Kammerspiel mit extram langsamen und intensiven Einstellungen an, in der nur wenige Personen den Fortgang der Handlung tragen. Die meist knappen Dialoge der oft in Grossaufnahme gezeigten Personen gibt der Geschichte etwas Zwanghaftes, traumartig Ablaufendes. Die gesamte Erzählung gestaltet sich zugleich fiebrig und lähmend wie die lange Anfallssequenz, in der Kameda durch verschneite Strassen und teilnahmslose Menschenmengen irrt. Von Anfang an ist die "epileptische Demenz", die Kameda zugeschrieben wird, handlungsführend. Der Idiot trägt abwechselnd die Züge eines wahren Idioten und eines Menschen, den seine "idiotische" Umgebung dafür hält. Auch dem Zuschauer fällt es nicht leicht zu unterscheiden, was Naivität und was "Stupor" bei ihm ist. Aber erst iIm letzten Drittel des Films wird Epilepsie zum Protagonisten, wenn Kameda sichtlich Anfälle bekommt. Am Ende eines Tages dauernder anfallsartigen Verwirrung trifft er auf Akama, der ihm mit gezücktem Messer begegnet. Kameda erleidet einen (Grand mal-Anfall), der Akam so in Schrecken versetzt, dass er Kameda nicht, mehr anzurühren wagt.
Der Film endet mit dem plötzlichen, gemeinsamen "Ableben" von Kameda und Akama, der die gefühlsmässig Verwandtschaft der beiden zu Tage bringt. Beide sind Gefangene ihrer Leidenschaft für Takeo, für das Leiden, für das Absehen vom eigenen Vorteil. Was bei Akama tödliche Leidenschaft für eine Frau ist, ist bei Kameda tödliche Leidenschaft für alle, die leiden.


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