François verlangt trotz allen Verständnisses für die teils familiären, teils altersbedingten immer aber durch gesellschaftliche Diskriminierung vermittelten und verschärften Probleme seiner Schüler Respekt und Engagement. Dass er damit schliesslich scheitert, ist niemandem anzukreiden - oder allen. Zu spät erkennt er, dass die Schule als Spiegel der Gesellschaft nicht beheben kann, was sie immer wieder selbst produziert: Ungleichheit, Diskriminierung, forcierte Integration.
Während er sich mit seinen redegewandten und desillusionierten Schülern fast von gleich zu gleich anlegt, hat unbemerkt und schweigsam einer seiner Schülerinnen für sich beschlossen, dass sie in dieser Schule nichts begriffen, nichts gelernt und sicherlich nichts zu suchen hat.

Unterschwellig wird Gewalt von beiden Seiten geschürt wird. Dabei fällt den Schülern die noch harmlose aber spektakuläre Rolle des Protests, der Schulverwaltung die unbelehrte, törichte und siegreiche Rolle der Verweigerung zu. Wirklich beängstigend aber ist die innere Absage einer Minderheit, die alle Voraussetzung zur Bildung mitbringt, der aber entgegen allen anderslautenden Beteuerungen systematisch der Zugang dazu mal fahrlässig, mal bürokratisch, mal mit Gewalt verwehrt bleibt.

Dem Film gelingen auf der Basis präzisier Beobachtungen erstaunliche Momente scheinbarer Spontaneität. Obwohl er keinen Anspruch darauf erhebt, wirkt er wie ein Dokumentarbericht. Ob die perfekte zumindest sehr differenzierte Ausdrucksfähigkeit dieser Gruppe von Einwanderkindern der besonderen französischen Einwanderungs- und Bildungssituation entspricht oder ob ihr im Dienst eines nicht nur lehrreichen sondern auch unterhaltsamen Films nachgeholfen wurde, ist für einen Aussenstehenden schwer zu beurteilen.