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Title | Maria Montessori: una vita per i bambini | |
Originaltitle: | Maria Montessori: una vita per i bambini | |
Regie: | Gianluca Maria Tavarelli | |
Darsteller: | Paola Cortellesi, Claudio Bertoni, Gianni Bisasca | |
Erscheinungsjahr: | 2007 | |
Land: | Italien | |
Stichwort: | Anstalt, auffällig, Heim, Montessori, Psychiatrie | |
Release: | 28.05.2007 |
Handlung | ||
Leben und Werk Maria Montessori's, die als erste Frau in Italien Arzt wurde und eine heute in vielen Ländern verbreitete Pädagogik - die Montessori Methode - entwickelte. Der Film konzentriert sich auf ihre Beziehung zu ihrem unehelichen Sohn Mario und dessen Vater. Dazu parallel wird ihre Arbeit mit behinderten Kindern und die Einrichtung der Casa dei Bambini (Kinderhäuser) gezeigt.
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Weitere Info | ||
Die Methode Montessori gilt weiterhin als besonders fördernde Pädagogik für Kinder im Vorschul- und frühen Schulalter. Über die Wissenschaftlerin und passionierte Pädagogin Montessori selbst ist weit weniger bekannt. Hervorzuheben ist wohl, dass ihre Methode anfangs an Kindern aus Anstalten, die als zurückgeblieben und entwicklungsunfähig galten, erarbeitet und erprobt wurde. Bevor sie - gefördert vom faschistischen Regime - in das reguläre italienische Schulsystem übernommen wurde, wandte Motessori sie auf Kinder des Armenviertels San Lorenzo in Rom an. In den 20er Jahren wurden Montessori und ihre Pädagogik als Teil des faschistischen Modernisierungsprogramms staatlich gefördert. Sie überwarf sich mit dem Regime und wurde ins Exil (Indien) verbannt. Ihren Sohn Mario Montesani Montessori erkannte sie erst sehr spät an. Der Film endet, nachdem Montessori ihre Zusammenarbeit mit dem Regime aufgegeben hat. Das Verdienst über eine bedeutende Wuissenschaftlerin und Pädagogin unterhaltsam zu informieren, verschenkt dieser aus zwei Folgen bestehende Film z.T. wieder durch die allzu grossen Freiheiten, die er sich bei der Rekonstruktion ihres Lebens nimmt. Treffend und bewegend schildert der Film die heute kaum mehr nachvollziehbare Diskriminierung, der Frauen zu Lebzeiten Montessori's ausgesetzt waren. Mehr als ein Echo davon beeinträchtigt auch heute noch die Rolle der Frauen, insbesondere in der beruflichen Sphäre. Die Frage drängt sich darum auf, ob das Leben eines männlichen Wissenschaftlers auch in dieser romanhaften und melodramatischen Form verschönt und verzerrt erzählt würde. Der durchaus traditionell-fortschrittliche Ansatz der Filmerzählung erfolgt dann auch in der äusserst traditionellen Erzähltechnik des chronologischen "Es war einmal". Dem Zuschauer wird es dadurch leicht gemacht, sich über das "Damals" zu empören ohne sich die Frage stellen zu müssen, was davon heute nachwirkt. Besonders verdienstvol erscheint mir deswegen, wie aufmerksam der Film die Montessori Methode aus der Beschäftigung mit "Idioten" ableitet. Damit legt er den durchaus fruchtbaren Gedanken nahe, dass Investitionen in Behindertenpädagogik und Integration von Behinderten den Grundstein für bedeutende gesamtgesellschaftliche Fortschritte bilden. Vorausgesetzt sie werden wissenschaftlich und solidarisch und nicht unter dem Zeichen der Fürsorge und der möglichst menschlichen Versorgung dieser "Randgruppen" getätigt. Die melodramatische Verzerrung von Montessoris privaten Schicksal lässt nicht erkennen, ob und wie sehr ihre Arbeit mit Kindern etwas mit dem nicht anerkannten eigenen Sohn zu tun hat. Von Interesse könnte eine biographische Parallele zwischen der verfilmten Geschichte des schweizer Pädagogen Pestalozzi und der von Montessori sein. Von Pestalozzi wird in "Pestalozzis Berg" (sie dort) berichtet, er habe seine Frau und seinen epilepsiekranken Sohn verlassen. Zur Zusammenarbeit von Maria Montessori mit der faschistischen Regierung italiens eröffnet der Film eine ganze Serie von Fragen, die er nicht beantwortet. Dass er es überhaupt tut, erscheint mir verdienstvoll genug.
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