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Titel Control
Originaltitel: Control
Genre: Drama
Directed: Anton Corbijn
Besetzung: Sam Riley, Samantha Morton, Alexandra Maria Lara
Kommentar: nach der von Ian Curtis Frau veröffentlichten Biographie Deborah Curtis: Aus der Ferne. Ian Curtis und Joy Division. Die Gestalten Verlag, Berlin, 1996, ISBN 978-3-931126-02-5 siehe auch: http://www.joydiv.org/iancurtis.htm Clip-Compilation, die Ian Curtis' eigenartigen Präsentationstil zeigt. "Ian Curtis - Epilepsy Dance". Die Songinhalte sind eher melancholisch und nicht wirklich aggressiv. Einer der Hits: "She's lost control again" ist in getragener Weisel gesungen. https://www.youtube.com/watch?v=F7QOvO7BycQ&feature=related from Toba Kerson's notes: Based on autobiography of Deborah Curtis (Touching from a Distance) who had been Ian Curtis’s wife, this is the story of Ian Curtis singer for Joy Division who killed himself at 23 and who was diagnosed with epilepsy just as the band came into its own when he was about 20. Unlike Prince Myshkin who was in an ecstatic state when seizing, Corbin became agitated, lost consciuosness, was confused and depressed. At 24:03 – Ian is at his day job at the local labor exchange. Girl wearing seizure helmet comes in to be placed for a job. After Ian talks to her (Corinne Lewis) she falls off of the chair and has a tonic-clonic seizure. Ian says, “I’ll get some water.” 39:15 – Ian has a seizure in the car. They pull him out. After he gets into a fight with his friend - “Calm him.” “Ian, what’s up with you, mate?” They take him to a hospital. “He’s had some kind of a fit. “Epilepsy” “I thought epilepsy was only for head the balls spacas.” Doc puts him on different medicines and tells him he will be on the wait list for a neurologist, he should avoid late nights and alcohol. He asks about side effects and becomes distressed. There is a tonic-clonic seizure at the climax of one gig and he is dragged off the stage by mates and crew. Include when they have taken him to his dressing room and Gretten says “It could be worse. You could be in the Fall.” siehe dazu hier die Dokumentation ""Joy Division""Vom ersten Moment ihres Auftauchens an, ist eine erfreulich korrekte Darstellung der Epilepsie des Protagonisten, Teil des Hauptgeschehens. Dabei wird ihr - auch dies hocherfreulich - nicht der schwarze Peter der Auslösung von Kontrollverlust und Katastrophe zugeschoben. Im Vordergrund stehen Überforderung und Anspruch (Ehe, Liebe, Künstlertum). Der Kontrollverlust erst in leise sich ankündigenden Absencen, dann in heftigen Grand mal-Anfällen ist da eher eine Chiffre.""Ausser Kontrolle"" ist allerdings den Filmemachern die Szene der ersten Diagnose und Therapie geraten, die in einem Allgemeinkrankenhaus nach einem Grand-mal-Anfall erfolgen. Dem noch desorientierten Ian Curtis verschreibt der Arzt vom Fleck weg tatsächlich eine ""Mordsdosis"" von vier/fünf Antiepileptika, unter denen sich auch Tiagabin findet, das zur Zeit des Geschehens (frühe 80er Jahre) noch nicht auf dem Markt war.Die vom Arzt korrekt angekündigten Nebenwirkungen, vor allem Übelkeit und Müdigkeit stellen sich auch prompt ein. Dafür hätte aber auch die Verabreichung nur eines der Medikamente in überhöhter Dosis genügt. Dass der Held nach der ersten Mordsdosis überhaupt noch das Bett verlassen kann, ist ein Wunder.Exzellente Musikfilme sind nicht dafür geschaffen, korrekte Auskunft über eine komplexe Krankheit zu geben. Wer diese in Spielfilmen sucht, wird meist enttäuscht. Gefordert werden kann allerdings, dass sich Drehbuch und Dreh um Plausibilität müht und im Zeitalter der Kutschen keine Autos fahren lässt. Der historische ""Flüchtigkeitsfehler"" ist indes angesichts der ergreifenden filmischen Erzählung mehr als verzeihlich.Problematisch hingegen bleibt, dass dem Publikum erneut und immer wieder Epilepsie in der üblichen, allbekannten, das Krankheitsbild falsch prägenden Form präsentiert wird - dramatisch bis zum finalen Unglück. Nun, der Fall ist so untypisch. Der Film kann daran nichts ändern. Während jeder, dem Musik am Herzen liegt, diesen Film in seine Videothek stellen kann, bleibt er eben besser beim Aufklären über Epilepsie draussen.Der Spiegel, 09.01.2008: JOY-DIVISION-FILM ""CONTROL""Anfälle von GenieVon Christian Buß..............""Chaos und Kontrolle, das waren die beiden Pole, zwischen denen sich Ian Curtis bewegte. Corbijn verzichtet für seinen Film glücklicherweise die meiste Zeit darauf, Drogenexzesse, Groupie-Eskapaden und andere Rockstarklischees mit wackelnder Handkamera einen quasi-authentischen Anstrich zu geben. Stattdessen fängt er mit nüchterner Stilisierung das karge, kleinbürgerliche Ambiente zwischen Macclesfield und Manchester ein, in dem sich der Künstler bewegte."".............""Curtis, der hagere Junge, der einen ordentlichen Kurzhaarschnitt trägt, entwickelt eine sonderbare Bühnenpräsenz. Spastische Zuckungen und soldatische Marschbewegungen verschmelzen zum persönlichen Stilprinzip. Doch der bühnenwirksame Hochdruck ist nicht gekünstelt, die eigentümliche Motorik rührt aus dem Umstand, dass Curtis Epileptiker ist. Später wird er auf der Bühne von schweren Anfällen heimgesucht.""Corbijn, scheint mir, legt einen solchen Zusammenhang von spastischen Zuckungen mit dem persönlichen Stil eines Pop-Stars nicht nahe. Seine Krankheit setzt Curtis ohne Frage unter ""Hochdruck"", aber Corbijn stellt sie in eine nachvollziehbare Folge weiterer Seelenlagen. Die Spannung, unter die ihn ein beengender Alltag und hochfliegende Zuhörer-Erwartungen bringen, erscheint dabei weit inspirierender als Bewegungsabläufe epileptischer Anfälle.Letzteres ist schon deswegen unwahrscheinlich, weil Anfälle, wie sie Curtis anscheinend bekam, von ihm selbst bewusst nicht wahrgenommen werden. - Natürlich hätte er sich wie jeder andere Musiker für seine Auftritte an Filmsequenzen epileptischer Anfälle inspirieren lassen können. Ist das wahrscheinlich? Im Film ist davon nicht die Rede. Christian Buß gebraucht unglücklicherweise den Ausdruck ""Epileptiker"" für einen Menschen, der zwar epilepsiekrank ist, aufs Ganze gesehen aber doch nur sehr gelegentlich einen epileptischen Anfall bekommt. Wenn er dann nahelegt, die Bühnenpräsenz des Musikers könne etwas zu tun haben mit dem Verhalten des Epileptikers im Anfall, dann nähert er den Epileptiker dem Musiker an. Das ist grober Unfug, weil Herkunft und Beruf sehr wohl einen Menschen charakterisieren können. Dies ist bei einer Krankheit aber nicht der Fall. (Wer anderer Meinung ist, wird sich sicher nach der Lektüre von Susan Sontag: Krankheit als Metapher umstimmen lassen.)
Jahr: 2007
Veröffentlicht: 00.00.0000
Land: UK

Handlung
Ian Curtis wird Lead-Sänger der ""Joy Division"" einer aufstrebenden Band aus Manchester. Eine US-Tournee wird den Durchbruch bringen. Tags zuvor nimmt Curtis sich mit 23 Jahren das Leben. Eine verfahrene Ehe, Krankheit (Epilepsie) und die Angst, den Erwartungen des Publikums nicht gewachsen zu sein, haben alle Handlungsstränge bis zum Kurzschluss verwirrt.



Stichwort
Epilepsiespielfilm, Expertenzuordnung, EpilepsieprotagonistIn, Krankheitsname fällt, Anfall erwähnt, Mit Anfall, Anfallsform benannt, krampfartiger Anfallsverlauf, Hauptrolle

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