[ Handlung ] [ Stichwort ] [ Info Filmdatenbank IMDb ]

Titel Berenice
Originaltitel: Berenice
Genre: Horror
Directed: Geoffrey Ciani, ChristianTwiste
Besetzung: Paul Boccadoro, David F. Cressman, John Cusumano
Kommentar: Berenice aka Edgar Allan Poe's BereniceEin 58minütiger Horrorfilm nach der Erzählung von Edgar Allen Poe, Berenice (1835) 1954 mit der Regie von Eric Rohmer entstandener Kurzspielfil (siehe dort)Der kränkelnde Ich-Erzähler Egeus wächst im Schloss seiner Vorfahren gemeinsam mit seiner Cousine, der anmutigen und lebhaften Berenice, auf. Nach einiger Zeit wird Berenice von einer epilepsieartigen Krankheit befallen, die ihren Körper schwächt, ihr Wesen entstellt und ihren Geist umnebelt. Auch Egeus sinkt in einen Zustand geistiger Umnachtung, in dem er sich stunden- und tagelang einzig auf banale Gegenstände oder einzelne gelesene Sätze konzentriert, in deren Betrachtung versinkt, um schließlich ab und an wieder aus diesem tranceartigen Zustand aufzutauchen und ein gewisses Maß an geistiger Klarheit zurückzugewinnen. Trotz des mysteriösen Siechtums beider Protagonisten spricht Egeus Berenice "in einer bösen Stunde" von Heirat. (Wiki)"Berenice and I (Egaeus) were cousins, and we grew up together in my paternal halls. Yet differently we grew --I ill of health, and buried in gloom --she agile, graceful, and overflowing with energy; hers the ramble on the hill-side --mine the studies of the cloister --I living within my own heart, and addicted body and soul to the most intense and painful meditation --she roaming carelessly through life with no thought of the shadows in her path, or the silent flight of the raven-winged hours. Berenice! --I call upon her name --Berenice! --and from the gray ruins of memory a thousand tumultuous recollections are startled at the sound! Ah! vividly is her image before me now, as in the early days of her light-heartedness and joy! Oh! gorgeous yet fantastic beauty! Oh! sylph amid the shrubberies of Arnheim! --Oh! Naiad among its fountains! --and then --then all is mystery and terror, and a tale which should not be told. Disease --a fatal disease --fell like the simoom upon her frame, and, even while I gazed upon her, the spirit of change swept, over her, pervading her mind, her habits, and her character, and, in a manner the most subtle and terrible, disturbing even the identity of her person! Alas! the destroyer came and went, and the victim --where was she, I knew her not --or knew her no longer as Berenice.Among the numerous train of maladies superinduced by that fatal and primary one which effected a revolution of so horrible a kind in the moral and physical being of my cousin, may be mentioned as the most distressing and obstinate in its nature, a species of epilepsy not unfrequently terminating in trance itself --trance very nearly resembling positive dissolution, and from which her manner of recovery was in most instances, startlingly abrupt. In the mean time my own disease --for I have been told that I should call it by no other appelation --my own disease, then, grew rapidly upon me, and assumed finally a monomaniac character of a novel and extraordinary form --hourly and momently gaining vigor --and at length obtaining over me the most incomprehensible ascendancy. This monomania, if I must so term it, consisted in a morbid irritability of those properties of the mind in metaphysical science termed the attentive. It is more than probable that I am not understood; but I fear, indeed, that it is in no manner possible to convey to the mind of the merely general reader, an adequate idea of that nervous intensity of interest with which, in my case, the powers of meditation (not to speak technically) busied and buried themselves, in the contemplation of even the most ordinary objects of the universe. (E.A.Poe, Berenice, 1835)Poe war Johannes Maria Stauds Wahl. Schon lange sei er sich sicher gewesen: Wenn er einmal eine Oper schreibe, dann werde sie auf einer Erzählung des amerikanischen Realfantasten beruhen. Er wusste auch schon lange, welche dieser Erzählungen es sein würde, nicht eine der bekannten, nicht eine, der die Musiker schon öfter zu Leibe rückten wie Die Maske des roten Todes oder Der Untergang des Hauses Usher. Staud wollte Berenice, die Erzählung von einem inzestuösen Paar, die so harmlos, rätselhaft beginnt und sich mit unbeirrter Konsequenz in das schreckliche, nicht zu ahnende Ende dreht. Berenice umschreibt die Fremde, in der jeder im Geist oder im Traum schon einmal war, ohne dass er darüber zusammenhängend reden könnte und wollte, weil die Sprache das, was weit weg von uns scheint, in die Gegenwart hebt.Ein Wort noch zum Titel: Berenice, der Name allein schon zieht viele Register. Drei Generationen lang hießen unter den Ptolemäern die Königinnen und Königstöchter so. Eine von ihnen steht noch immer als Sternbild am südlichen Himmel. Ein Gedicht des Kallimachos, von Catull ins Lateinische übersetzt, beschreibt seine Entstehung: Die Loche der Berenike. Ein anderes Echo kommt aus der Blütezeit des französischen Versdramas. Gleich beide Meister, Corneille und Racine, haben sich der Geschichte jener Königin von Palästina angenommen, die Kaiser Titus in ihre Heimat zurückschickt, auf eine Liebe verzichtend, in die beide entbrannt sind, zum Nachteil römischer Herrschaft. Edgar Allan Poe erweist sich auch darin, in der Vieldeutigkeit seiner Namenswahl, als Gründervater für jeden künftigen Symbolismus in Literatur und Musik.“ (Durs Grünbein)Hinter der Arabeske, die Poe als 26-Jähriger schrieb, steht neben der Kenntnis der fantastischen Literatur – eines E. T. A. Hoffmann etwa – vor allem eine wirkliche Begebenheit, eine Grabschändung, über die der Baltimore Saturday Visiter im Februar 1833 berichtet hatte. Der Dichter ließ wissen, er habe Berenice als Antwort auf „die Provokation einer Wette“ geschrieben, „ich könne einen so ausgefallenen Gegenstand nicht wirkungsvoll und seriös gestalten. …Die berühmten Zeitschriften verdanken ihren Ruhm Erzählungen, die ihrer Natur nach Berenice ähneln. Sie fragen, worin diese Natur besteht? In der Überhöhung des Lächerlichen ins Groteske; der Färbung des Furchterregenden zum Grauenhaften; der Übersteigerung des Witzigen zum Burlesken; der Umformung des Ausgefallenen zum Seltsamen und Geheimnisvollen“ – und, so müsste man hinzufügen, in der Kunst der Andeutungen und Auslassungen.Poes Erzählung handelt von Berenice und ihrem Cousin Egäus. Bereits die Wahl der Namen ist ein Omen; sie deutet auf die geschichtsüberpannende Dimension der Erzählung hin. Vetter und Base wachsen gemeinsam auf dem Landgut seiner Familie auf. Sie entwickelt sich zu einem schönen, lebensfrohen Mädchen, das am liebsten durch die freie Natur streift, er dagegen zu einem grüblerischen menschenscheuen Bücherwurm. Sein Lebensraum ist die Bibliothek, seine Welt der Inhalt teilweise sonderbarer alter Schriften. Deren Visionen und Phantasmagorien erfassen ihn als das „Dasein selbst“; die ihn umgebende Wirklichkeit nimmt er nur als Halluzination wahr. Beide erkranken, Berenice an einem körperlichen Leiden, das sie verzehrt, Egäus an einer Monomanie, die sich an Banales, Nebensächliches heftet und tagelang davon nicht loskommt. Die verführerische Liebe der gesunden, schönen Berenice erwidert Egäus nicht, der todkranken verspricht er die Ehe.Noch vor dem Heiratstermin besucht Berenice Egäus in der Bibliothek. Sein Blick wird von den Zähnen gefangen genommen, die ihr Lächeln hinter schmalen, eingefallenen Lippen freigibt. Sie werden ihm zur idée fixe, zur Obsession. Zwei Tage darauf erleidet Berenice einen schweren Anfall, noch am Abend wird sie bestattet. In der Nacht reißt ein Schrei Egäus in der Bibliothek aus der Trance. Diener berichten, Berenice liege entstellt, aber noch atmend und zuckend in ihrem geöffneten Grab. An Egäus’ Kleidung klebt Blut und Dreck, an der Bibliothekswand lehnt ein Spaten, in einem aufgeschlagenen Buch ist unterstrichen: „Die Gefährten rieten mir: Um dein Elend zu lindern, gehe hin und knie vorm Grab der Geliebten“, aus einem Kästchen, das zu Boden fällt, rollen zahnärztliche Instrumente und 32 weiße Zähne.„Der Horror, der allem zugrunde liegt, kommt aus der menschlichen Anatomie. Das Weiß im Auge, das Dunkel der Schleimhäute, im Herzen die Mördergrube, Hände, die immerfort in Bewegung sind usw. Was heißt Schönheit des Leibes, wo ihm Verwesung blüht? Was bleibt von einem lieblichen Mädchenantlitz, sieht man beim Gähnen Zähne und Rachen entblößt? Es geht um die Ungeheuerlichkeit dieser zweiunddreißig Zähne. Am Menschengebiss zeigt sich das Raubtier, das in ihm steckt. Egaeus hat es gesehen. Der Anblick (er wird ihn nie mehr vergessen) ist ihm als Schock in die Knochen gefahren. Baudelaire spricht wie ein zweiter Egäus, wenn er sagt: ‚Der Liebesakt hat eine große Ähnlichkeit mit der Folter oder einer chirurgischen Operation’.“ (Durs Grünbein) Über die gleichnamige Oper von Johannes Maria Staud (http://www.muenchenerbiennale.de/standard/de/archive/2004/berenice/)
Jahr: 2004
Veröffentlicht: 00.00.0000
Land: USA

Handlung
Die Geschichte von Egeo und Berenice. Eines Tages erkrankt Berenice an einer Form von Epilepsie, die in einem Starrkrampf endet.


Stichwort
Epilepsiespielfilm, Krankheitsname fällt, Mit Anfall, Ob Anfall ungeklärt, Hauptrolle

Filminfo aus der IMDb Datenbank
[ Info Filmdatenbank IMDb ] [ Trailer ]

Copyright © 1998-2006 by Nikotto
modified by xiah