Kommentar: |
Nach dem Absturz seines "unsichtbaren" Aufklärungsjets erwacht Testpilot Halsey in unbekannter Umgebung. Ein seltsamer Psychiater namens Dr. Dio Gottlieb geht mit ihm gesprächsweise sein gesamtes Leben durch, in dem Epilepsie eine wichtige Rolle spielt.
Über drei Dinge spricht Pilot Halsey nur äußerst widerstrebend: Über die Epilepsie seiner Kinder- und Jugendjahre, über seine beiden Ehefrauen und natürlich über die letzte geheime Flugmission, die ihn - er weiß nicht wie - zu Dr. Gottlieb gebracht hat.
Auf seine Epilepsie, die mit 14 Jahren ausgeheilt schien, hat Halsey mit der Leidenschaft fürs Fliegen reagiert. Seine erste Frau ertrank. Seine zweite Frau betreut ihren Partner liebevoll, leidet aber darunter, daß ihr Mann seine erste Frau nicht vergessen kann. Sie fühlt sich gegenüber der toten Frau zurückgesetzt. Der letzte Flug Halseys, der zum Absturz führte, war so geheim, daß nicht einmal Halseys Vorgesetzte davon wissen sollten.
Stück für Stück gibt Halsey dem Dr. Gottlieb seine Geheimnisse preis. Immer wieder tauchen sie in Rückblenden, in Traumerlebnissen, inneren Monologen und Erinnerungen auf. Halseys Anfälle werden ausführlich besprochen und gezeigt. Das Ziel der Gespräche aber bleibt dem Befragten wie dem Zuschauer bis zuletzt verborgen. Er gewinnt die Überzeugung, es gehe um das Herauslocken militärischer Geheimnisse.
Erst ganz zuletzt erkennt Halsey, daß es schlicht um seine Lebensbilanz im Augenblick des Todes geht. Als diese abgeschlossen ist, entläßt Dr. Gottlieb seinen Gesprächspartner ins Jenseits.
Bemerkungen: Das Leben im Augenblick des Todes wie einen Film ablaufen zu lassen, ist keine ganz originelle jedoch recht ambitionierte Filmvorlage. Rückblenden, innere Monologe, off-Geräusche, Halluzinationsszenen werden verschiedentlich eingesetzt, um "Intimzonen" eines Lebens - militärische Geheimhaltung, körperliche-seelische Verfassung, Ehe - zu durchleuchten, die eng miteinander verwoben sind.
Epilepsie kommt dabei eine Schlüsselfunktion zu. Sie steht am Anfang des riskanten beruflichen Ehrgeizes. Sie bedingt (etwas unklar) die Beziehungen in der Ehe. Sie läßt den Erzählenden zwischen Realität, Halluzination, Wahnvorstellungen schwanken, ihn Sinnverlust befürchten und auch wieder mit Energie darum ringen.
Den inhaltlichen Ambitionen des Films stehen keine entsprechenden künstlerischen und epileptologischen Kompetenzen zur Seite. Die Rückblenden verwirren mehr als daß sie klären. Die Anfälle sind schlecht z.Zt. karikaturhaft gespielt. Der Zusammenhang Epilepsie - Lebenslauf wirkt zuweilen unglaubwürdig (ein Testpilot mit aktiver Epilepsie!).
Geheimnis und Geheimhaltung als Leitmotiv eines Menschen, der Epilepsie zu bewältigen hat, ist ein verdienstvolles und anregendes, leider im Filmverlauf nicht überzeugend entwickeltes Motiv.
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