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TV-Serie "Emergency Room - Die Notaufnahme"; OT "E.R."; 01/ 20, Erstausstrahlung 9.3.1995, Dte Erst.: 18.3.1996, Pro 7Drehbuch : Lance A. Gentile.Die ganze Episode steht im Zeichen von Fehlverhalten und Fehldiagnosen. Allerdings nimmt der dramatische und in einer Katastrophe endende Fall einer Eklampsie nimmt fast die ganze Episode ein. Er wird in allen Einzelheiten dargestellt und bildet einer der blutigsten und ungeschminktesten Episoden der ganzen ER-Serie.Dr. Greens Kunstfehler wird medizinisch im Buch von Ross / Gibbs (The medicine of ER, Harper Collins, 1996) diskutiert. In den Episoden "Full Moon, Saturday Night" ("Nacht der Frauen") und "House of Cards" ("Das Tribunal") wird Greens Verhalten von einer Art Ärztetribunal besprochen.Der shakespear'sche Originaltitel "Loves labor lost" zielt auf die Doppelbedeutung von "Labor" - Geburtswehen und vergebliche (Liebes)Mühe eines "überengagierten" Arztes.Green hat das besorgte Ehepaar Sean und Jody O'Brien heim geschickt. Die nahende Eklampsie hat er übersehen. Bei der Rückkehr der beiden und seiner nun richtigen Diagnose werden die jeweiligen Uhrzeiten eingeblendet zum Zeichen, daß es ab jetzt um einen sich dramatisch steigernden Fall geht:19:15 Jody kommt zurück; 19:28 Green gibt zu, die Vor-Eklampsie nicht wahrgenommen zu haben; 23:47 Herztöne des Kindes; 0:45 Einsatz der Wehen; 4:13 Susan warnt Green vor eigenmächtigem Handeln; 5:30 Eintreffen von Dr. Coburn, die sich entsetzt zeigt. "Dr. Green, sie kollabiert." (Danach wird Green zum Abbruch seiner verzweifelten Herzmassage mit der Bemerkung gebracht, seit 30 Minuten sei kein Puls mehr feststellbar.Dr. Greens Kunstfehler findet sich medizinisch im Buch von Ross / Gibbs (The medicine of ER, Harper Collins, 1996) sowie mehr oder weniger professionell auf ER-Seiten im Internet diskutiert. Die offene medizinische Diskussion von Greens Fehlern ist Gegenstand der Episoden "Full Moon, Saturday Night" ("Nacht der Frauen") und "House of Cards" ("Das Tribunal"). Dort werden folgende schwere Fehler genannt: Green hat den erhöhten Blutdurck zu leicht genommen (er hätte ihn wegen Prä-Eklampsie Verdacht alarmieren müssen). Er hat sich im Geburtsgewicht des Kindes grob verschätzt (er hätte Komplikationen voraussehen können und gleich einen Kaiserschnitt machen müssen). Dr. Coburn, die Green in "Schwarzer Tag" als Metzger bezeichnet hat und feststellte (vor dem Kollaps von Jody): "Das Glück ist mit den Dummen." und ein weiterer Kollege beteiligen sich besonders an der Diskussion. Chefarzt Swift greift verschiedentlich ein, um unfaire Unterstellungen abzublocken. Green ist ihm am Ende aber gar nicht dankbar dafür, daß er ihn zu einer öffentlichen Beichte verurteilt hat.Unter rein medizinischen Gesichtspunkten ist anscheinend gegen die Folge nichts auszusetzen. Bedenklich ist diesmal vielleicht der rücksichtslose Realismus. Die Episode zeigt die "Geschlossenheit" der ER-Welt. Die Station wird immer wieder zum Ersatz einer ganzen Krankenhauswelt. Komplizierte und langwierige, psychische und medizinische Fälle werden im Dienst der Theatralik und der "Unterhaltung" auf kurz ab erzählte und erledigte Fälle reduziert. Es scheint "menschlich-allzumenschlich" zuzugehen. In Wahrheit läuft hier aber die (kranke) Welt am Fließband ab.
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