Van Sant's zweiter Film gilt als gelungene, fast dokumenatrische Innensicht der amerikanischen Jugend- und Drogenszene. Schon sein erster - Mala Noche (1985) - spielte im Homosexuellen- und Jugendmilieu mit ähnlichem sozialkritischen Ansatz. ""Drugstore Cowboy"" beruht auf einer autobiographischen Erzählung von James Frogie.
Van Sant zeichnet die Drogenszene als Welt mit eigenen Gesetzen und Ehrvorstellungen. Bob sieht seine Welt überhöht durch die Gesetze der Vorzeichen, denen nicht zu entrinnen ist. Wahrhaftigkeit nach innen und Freibrief für jeder Art Täuschung nach außen bestimmen das Verhalten der Drogenanhänger.
Der simulierte Anfall ist gezielt eingesetzt im Mechanismus der kriminellen Drogenbeschaffung. Er ist funktional zur Filmerzählung. Der dadurch erzeugte ""Rummel"" lenkt den Zuschauer vom eigentlichen Geschehen fast genauso ab wie den ""fictiven) Drugstore-Besitzer.
Nicht zufällig aber wendet Nadine diesen Trick an. Ihr ""Spiel"" gilt ihr als Eintrittsbilliet in den Kreis der Junkies. Es reicht schliesslioch doch nicht, um den Anführer Bob zu überzeugen, ihr Respekt entgegenzubringen.
Der ""Anfall"" erweist sich im Filmverlauf aber als Vorspiel auf Nadine's ganz eigensinnige Rebellion. Sie bestimmt mit ihrem Eigensinn das Schicksal der Gruppe. Ihr letzte ""Vorstellung"" (""Ich werde es euch schon zeigen........"") führt zu deren Auflösung und zur Abdankung des Anführers.
Jahr:
1989
Veröffentlicht:
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Land:
USA
Handlung
Bob Hughes und seine Junkie-Clique beschaffen sich die tägliche Drogenportion durch Überfälle auf Apotheken (Drugstores) und Krankenhäuser. Um unbeobachtet stehlen zu können, wendet die Bande verschiedene Tricks an. Einer davon ist das Vorspielen eines epileptischen Anfalls. Bob gelingt es nach lebensgefährlichen Verwicklungen endlich den Teufelskreis der Drogen zu durchbrechen.