Kommentar: |
Erster abendfüllender Zeichentrickfilm von Walt Disney; nach dem Märchen der Gebrüder Grimm
Aufgenommen in die Epilepsie-Filmographie von Sally Baxendale, The Lancet, Neurology Bd. 2 Dezember 2003, http://image.thelancet.com/extras/03TLN8005webtable.pdf
siehe dazu auch: Wolf, P., Baxendal, S. :Epilepsy surgery in literature and film. In: Epilepsy surgery, ed. Hans Lüders, Informa 2008, S.194
Wolf/Baxendale machen einen beispielhaften Versuch, die "inspiration" einer Filmfigur zu dokumentieren. Wie Epilepsie bzw. der epileptische Anfall in ein Filmdrehbuch bzw in eine Filmerzählung kommen, ist eine der wichtigen Fragen der heutigen Auseinandersetzung mit dem Thema "Epilepsie und Spieliflm". Zur Funktion solcher Episoden wurde viel geschrieben. Die Entwicklung der Thematik ist mittlerweile gut dokumentiert. Aber wie dokumentieren sich die Autoren, aus welchen Quellen schöpfen sie, ja wie kommen sie überhaupt darauf, Epilepsie einzuführen - das sind noch grossenteils unbeantwortete Fragen. Zweimal wurde versucht nachzusehen, wie epileptische Episoden Eingang finden in Filme, die nicht ausdrücklich darauf rekurrieren. Sehr aufmerksam wurde dies untersucht in "Staircase to heaven" (siehe hier) und nun auch im Fall von "Snow White". Beidesmal ohne handgreifliches Ergebnis. Wolf/Baxendale haben keine benennbare Verbindung zwischen Figur und einer definierten Krabkheit/Behinderung gefunden. Sie stellen die Verbiondung durch eine detaillierte Gegenüberstellung von Charakteristiken und Symptomen her. Auf diesem Wege wird Dopey zu einem typischen Patienten mit "Angelman-Syndrom. Nutzeffekt der Untersuchung könnte den Autoren zufolge die Verwendung von Dopey für Auflärung über das Angelman-Syndrom sein. Dass die Figur "highly appealing" ist, ändert nichts an der Tatsache, dass sie kein "Kompliment" für den Kranken sein kann.
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